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Interview: Barbara Scholz – ambulante Altenpflegerin in Radeberg

Interview: Barbara Scholz  – ambulante Altenpflegerin in Radeberg

Barbara Scholz kam erst spät zur Pflege. Sie machte eine Umschulung zur examinierten Altenpflegerin und arbeitet seit 2001 für die Volksolidarität, den ASB und die AIR.

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Barbara Scholz

Examinierte Altenpflegerin
AIR Kranken-und Intensivpflege GmbH
Standort Liegau-Augustusbad
Du arbeitest seit 17 Jahren als Altenpflegerin. Wie hat sich der Beruf in dieser Zeit verändert?
Es herrscht ein großer Leistungsdruck, denn die Menschen werden älter und gleichzeitig pflegebedürftiger. Die Angehörigen ziehen sich immer mehr aus der Pflege zurück und überlassen fast alles dem Pflegedienst. Durch das neue Pflegegesetz ist das heute möglich und bezahlbar. Auf der anderen Seite ist dieser Beruf für viele junge Leute nicht mehr attraktiv genug. Sie wissen, dass es viel Arbeit ist und die Bezahlung nicht angemessen ist. Deshalb gibt es einen Notstand an Pflegekräften.
Als ambulante Pflegefachkraft bist du den ganzen Tag auf Tour. Was gefällt dir daran?
Meine Klienten freuen sich, wenn ich komme und ich werde wie ein Familienmitglied behandelt. Beides ist sehr schön. Ich habe genug Zeit auch mal ein Gespräch zu führen. Klienten, die noch in ihrem normalen Zuhause leben sind lebendiger und es wird viel gelacht. In meinem Praktikum im Altenheim habe ich das anders erlebt.
Außerdem kann ich meinen Arbeitstag selbstständig organisieren und so pflegen, wie ich es für richtig halte.
Wie viele Patienten besuchst du am Tag und was sind deine häufigsten Aufgaben?
Im Frühdienst habe ich 20 bis 24 Versorgungen und im Spätdienst 38 bis 40. Zur Körperpflege gehören Aufgaben wie die Wäsche, Essen zubereiten, Nachtgeschirr reinigen und das Bett machen. Zur Behandlungspflege gehören Kompressionsverbände (Strümpfe) Injektionen, Blutzucker messen, Wundverbände, Medikamentengabe, Medikamente nach Plan richten und künstliche Ernährung an- und abschließen.
Wie schaffst du es die zum Teil auch belastenden Eindrücke nicht mit nach Hause zu nehmen?
Ich schaffe das natürlich nicht immer, aber meine Familie lenkt mich ab und fängt mich auf.

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